In der Schweiz blüht eine kleine und recht feine Manufaktur für besondere Automobile. Frank Rinderknecht entwickelt seit Jahren Konzeptfahrzeuge mit dem gewissen Extra. Für die CES 2017 in Las Vegas hat der mit Rinspeed Oasis wieder eine pfiffige Idee auf die Räder gestellt. Den Oasis, ein „Kleingarten“ auf Rädern mit Netzanbindung und E-Antrieb.

Rinspeed Oasis – Der kleine Zweisitzer ist dank seiner kompletten Vernetzung auch als Heimkino, Kurier-Fahrzeug oder einfach als autonom fahrendes Taxi einsetzbar.
Wie ernst man den Oasis nehmen muß, bleibt jedem selbst überlassen. Schrebergärtner werden frohlocken, Naturfreunde vermutlich auch. Der Oasis sieht aus wie eine Transportkapsel aus einem SiFi-Film und genau das soll der jüngste Rinspeed aus sein. Ein Botschafter aus der Zukunft. Der gut 3,6 Meter lange Wagen ist eine Glaskugel, die uns ein paar Details der Zukunft zeigen soll. Inklusive des kleinen Blumenkübel, den man nach der Fahrt mit in die Wohnung nehmen kann.
Rinspeed Oasis – Das Lenkrad wird zur Tastatur
Eigentlich will Frank Rinderknecht ein paar Ideen abliefern. Was kann man machen, was geht, was ist denkbar und was brauchen wir. Dabei schwebt immer ein Hauch von Philosophie mit. Der Oasis soll dem SUV-Trend entgegen wirken, ihn ad absurdum führen und gleichzeitig aufzeigen, dass ein modernes Auto durchaus verschiedene Aufgaben erfüllen und trotzdem mit knapp einer Tonne Gewicht auskommt. Im Oasis findet sich neben dem Blumenbeet, eine komplett eingerichtete Lounge mit HiFi-Anlage, ein E-Antrieb mit 100 Kilometer Reichweite, Cloud-Anbindung, Komplett-Vernetzung und elektronischem Chauffeur.
Automatisiertes Fahren gehört im Oasis zum guten Ton. Der Schweizer Zweisitzer soll selbstständig unterwegs sein, als Carsharing-Taxi durch die Stadt fahren und per Internet gebucht werden. Er kann morgens als Einkaufswagen dienen, nachmittags als Postbox für den Paketdienst und abends als Pizza-Taxi. Möglich wird dies durch ein digitales Zugangssystem des deutschen Zulieferers Huf. Man bestellt und bezahlt online.

Rinspeed Oasis – Wer nicht selbst fahren will, klappt einfach die Tastatur aus und nutzt die Internetanbindung zum Arbeiten.
Wer gerne selbst steuert kann dies tun, wer lieber während der Fahrt Mails liest oder schreibt, verwandelt das Steuer in eine Ablage für den Rechner. Siemens hat eine neue Sensorik im Oasis verbaut. Der Zweisitzer kann seine Umgebung im 360-Grad-Radius abscannen und so Hindernisse früh erkennen und umfahren oder vor ihnen anhalten. Der Oasis kann aber auch Kino. Die Windschutzscheibe kann als Leinwand genutzt werden, der Film kommt per Streaming aus dem Netz. Die Rückscheibe ist nicht nur Rückscheibe, sie ist auch Heimat der Rückleuchten und Anzeigenfeld für Nachrichten oder Werbung.
Rinspeed Oasis – Wer braucht diesen Wagen?
Niemand und alle. Der Oasis ist ein Sammelsurium der Ideen. Er ist das Ergebnis eines Brainstorming-Nachmittages. Was kann man alles in einem Kleinwagen machen? Man kann fahren, Filme ansehen, Blumen giessen, Pakete ausliefern, Leute unterhalten und Menschen ohne Führerschein zum Flughafen bringen oder dort abholen. Das Taxi-Kurier-Kino-Gewächshaus-HiTech-Gefährt der Zukunft. Wie teuer der Spaß ist, wissen wir nicht. Gebaut wurde er nur einmal. Wer ihn live sehen und anfassen will, findet ihn auf dem Genfer Auto Salon Anfang März.
Informationen: Rinspeed, www.rinspeed.eu
Bilder: Rinspeed
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