Der vernetzte Trendsetter. Bis zur Serienreife wird es noch einige Zeit dauern, aber diese BMW zeigt, was uns in Zukunft beim Thema Motorrad und Sicherheit erwartet. Der Prototyp des BMW R 1200 RS Connected Ride soll vor allem beim Thema Vehicle-to-Vehicle neue Maßstäbe setzen.
Das Thema lautet Sicherheit. Sicherheit auf dem Bike. BMW Motorrad, Honda und Yamaha haben sich im Jahr 2015 getroffen und eine Initiative gegründet. Das CMC, das Connected Motorcycle Consortium. Auch wenn der Begriff Sicherheit bei CMC nicht auftaucht, liegt das Hauptaugenmerk auf der Verbesserung der Sicherheitstechnik und die basiert in der Hauptsache auf der Vernetzung verschiedener Fahrzeuge. Also auch Motorrad und Automobil.

Die BMW R 1200 RS Connected Ride verfügt über ein Cockpit, das weit mehr liefert als nur Navi-Daten.
Als BMW 2015 seine erste Idee eines vernetzten Motorrades vorstellte, war vernetzte-welt.de in München. Wir haben uns mit dem Entwicklungschef von BMW Motorrad, Prof. Dr.-Ing. Karl Viktor Schaller, über das Thema Motorrad und Vernetzung unterhalten.
Schon damals erklärte Prof. Schaller, dass das Thema Car-to-Car eine wichtige Orientierung für den Motorrad-Sektor sei und dass man schon bald eine ähnliche Technik für Zweiräder nutzen könne. Vor allem der Informationsaustausch zwischen Motorrad und Automobil sei extrem wichtig, weil die Mehrzahl schwerer Unfälle genau diese beiden Verkehrsmittel betrifft.
BMW R 1200 RS Connected Ride: Nach zwei Jahren die nächste Stufe
Nun sind zwei Jahre ins Land gegangen, das Konsortium hat in der Zwischenzeit weiter geforscht und BMW stellt mit der R 1200 RS Connected Ride ein Motorrad vor, das das Thema Vernetzung und vor allem die Bike-to-Car Kommunikation auf eine neue technische Basis stellt. Während vor zwei Jahren noch die Übermittlung von Unfall- und Gefahrenstellen im Mittelpunkt stand, setzt der Prototyp von BMW auf eine neue Kommunikations-Ebene.
Die Connected Ride ist mit einem neuen Navigations-System, dem D-GNSS (Differential- Global Navigation Satellite System), ausgestattet, das erstens hersteller-unabhängig arbeitet und das zweitens weit genauer als das bekannte GPS-System arbeitet. Dadurch können Motorräder weit genauer lokalisiert werden und zweitens können Gefahrenstellen noch exakter bestimmt werden.
Das in dem Prototyp eingesetzte Sicherheitssystem, bestehend aus einem Kreuzungs- und Linksabbiege-Assistenten kann vorausschauend eine Vorfahrtsmissachtung erkennen und an andere Verkehrsteilnehmer weiterleiten. Gerade Motorräder werden aufgrund ihrer geringen Größe sehr oft übersehen. Das neue System soll helfen, dass genau solche Unfälle vermieden werden.
Das Konsortium CMC besteht derzeit aus den drei Gründungsmitgliedern, BMW Motorrad, Honda und Yamaha. KTM, Kawasaki, Suzuki und diverse Forschungseinrichtungen sind ebenfalls an den Entwicklungen beteiligt. Die Initiative will in regelmäßigen Abständen auf Messen und Kongressen über neue Techniken und gemeinsame Forschungsergebnisse informieren.
Ob und wann die R 1200 RS Connected Ride auf den Markt kommt, ist nicht bekannt. Vermutlich wird die Technik des Prototyps in ein oder zwei Jahren in einem Serien-Model eingesetzt.
Informationen: BMW Motorrad, www.bmw.de
Bilder: BMW Motorrad
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