Nach vier Jahren hat Mercedes sein Flaggschiff auf Vordermann gebracht. Rein äusserlich hat sich beim Mercedes-Benz S-Klasse wenig getan, dafür haben die Schwaben ihrer Luxuslimousine jede Menge neue Technik unter die Haube geschraubt. Wir waren mit der AMG Version unterwegs.
Gut, der V8 unter der Motorhaube macht schon mächtig Druck und lenkt zumindest in den ersten Momenten von den inneren Werten der neuen Mercedes-Benz S-Klasse ab. Immerhin waren wir mit 612 PS unterwegs und die schieben kräftig nach vorn. Zudem sind einige Fahrassistenten schon sehr beeindruckend. Die Wankstabilisatoren zum Beispiel. Egal wie, der Wagen ruht auch bei heftiger Kurvenfahrt auf dem Asphalt. Auch die Geräuschdämmung ist eindrucksvoll. Mucksmäuschenstill.

Die neue S-Klasse, auch in der AMG-Version, hat sich rein äußerlich kaum verändert. Neu sind die Rückleuchten, die nun mit drei LED-Leuchtstreifen den Unterschied zur E- und C-Klasse aufzeigen.
Aber wir haben uns nicht ablenken lassen, das Thema Vernetzung war uns wichtig und auch da hat die grosse Limousine aus Stuttgart ein paar Leckerbissen zu bieten. Abgesehen von den Features, die wir schon aus der 2013 vorgestellten S-Klasse kennen. Natürlich blickt man noch immer auf die enorm grosse Monitor-Front, die mehr als die Hälfte der kompletten Instrumententafel ausmacht. Und natürlich ist da noch die sehr schnelle Internetanbindung, der HotSpot, die zahlreichen USB-Ports, das induktive Laden und natürlich Apple CarPlay plus Android Auto.
Mercedes-Benz S-Klasse: Mit dem ECO-Assistent auf Sparflamme
Wirklich neu ist die interne Vernetzung verschiedener Systeme, die aus der S-Klasse ein ziemlich intelligentes Auto macht. Mercedes hat die Navigation, Verkehrszeichenerkennung und andere Fahrassistenzsysteme miteinander vernetzt und damit den Weg zu noch mehr Effizienz gemacht.
Über die Kopplung dieser Systeme erhält der Fahrer nun noch genauere, noch schneller verfügbare Informationen über die Fahrstrecke und kann damit noch mehr Energie sparen, indem er zum Beispiel früher den Fuß vom Gas nimmt, den Wagen ausrollen läßt, weil auch hinter der Kurve ein Gefälle wartet. Die S-Klasse reagiert sofort und schaltet entweder vier der acht Zylinder ab oder beginnt mit der Rekuperation. Wir haben das erlebt, der Wagen zeigt im Monitor sehr genau an, ab wann man den Gasfuß anheben und somit Energie sparen kann.
Einen deutlichen Sprung nach vorn haben wir bei der neuen Sprachsteuerung erlebt. Das System heisst Linguatronic und kann über 450 Befehle erkennen. Das funktioniert wunderbar, man kann dem Wagen so ziemlich jedes Kommando geben und er gehorcht aufs Wort, es sei denn im Wagen sitzen mehrere Personen, die alle gleichzeitig durcheinander quatschen.
Und jetzt kommt das Highlight. Das Stichwort lautet: Wellness. Sie haben richtig gelesen, Wellness. Mercedes nennt das „Energizing“ und hinter dem Begriff steckt die Idee, dass der Mensch hier und da ein wenig Balsam für Geist und Körper braucht, vor allem dann, wenn er lange Strecken mit dem Wagen zurücklegen muß. Energizing bündelt eine ganze Kompanie an Entspannungs- und Belebungs-Instrumenten.
Grundsätzlich geht es um die Kombination aus Licht, Ton, Duft und körperlicher Aktivität. Je nach Stimmung und Laune kann man sich entweder mit Lounge-Musik, leichter Massage, einer Frühlingsbrise und dezenter Beleuchtung entspannen oder man absolviert ein Muskel-Training mit akustischer Untermalung plus optischer und akustischer Anleitung, was vor allem bei langen Fahrten sehr erholsam und belebend sein kann.
Insgesamt ist die neue S-Klasse eine ganze Strecke auf der Entwicklungsbahn gelaufen, Mercedes sagt, dass man mehr als 6.500 Bauteile erneuert hat. Beim Thema Vernetzung waren die Stuttgarter diesmal eher auf interne Entwicklungen konzentriert. Aber mit der nächste Entwicklungsstufe soll das Thema Automatisiertes Fahren und vermutlich auch eine Cloud-Lösung präsentiert werden.
Informationen: Mercedes-Benz, www-mercedes-benz.de
Fotos: Mercedes-Benz
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