Die dritte Generation ist da: Mit dem Porsche Cayenne 2018 beantwortete der Sportwagenhersteller Porsche vor 15 Jahren eine Frage, die sich Fans gar nicht zu stellen trauten. Kann Porsche einen SUV erfolgreich an den Mann bringen? Die Frage ist schon lange beantwortet. Nun steht die nächste Frage im Raum.
Kann Porsche zu den weltweit innovativsten Herstellern zählen, wenn es um das Thema Vernetzung geht? Wir kennen die Antwort bereits. Ein klares: Ja. Vor Jahren musste man in einem 911 die SIM-Karte aus dem Handy fummeln und dann in einem kleinen Schacht schieben. Das Handy war damit out of order, der Porsche konnte als rollendes Telefon benutzt werden. Diese Zeiten sind lange vorbei. Man kann nun in jedem Porsche mittels USB-Kabel und/oder Bluetooth sein Smartphone mit dem Wagen verbinden. Apple CarPlay ist Standard. Und nun rollt der neue Cayenne auf die Bühne und man hat nur noch Augen für das „Advanced Cockpit“.
Porsche Cayenne 2018 – 12,3 Zoll Hightech für die Augen
Klar, das LED-Leuchtband am Heck macht einiges her. Auch die stark konturierten Radläufe sind als Unterscheidungsmerkmale nicht schlecht. Unter dem Blech arbeiten jede Menge Assistenten. Wankstabilisatoren, eine Dreikammer-Luftfederung, die neue Hinterachs-Lenkung und so weiter. Der neue Cayenne ist, auch dank der zahlreichen Helferlein, auch ein Stück Sportwagen. Aber das eigentlich interessante ist die immer weiter entwickelte Netz- und Kommunikationstechnik.
Ganz oben auf der Mittelkonsole sitzt der 12,3 Zoll grosse Monitor. Er dominiert den Innenraum und das nicht nur optisch. Hinter der Glasscheibe verbirgt sich mittlerweile ein Universum der Informationen, selbst wenn man auf einem der Rücksitze Platz nimmt, kann man alle Informationen ablesen und anschauen. Wo früher mühsam mit einem Dreh-Schalter ein Cursor mühsam durch die Gegend geschoben werden musste, reicht heute ein leichter Fingerdruck und die Navikarte läßt sich mühelos bewegen, rein- oder raus zoomen.
Porsche Cayenne 2018 – Hochsensibel und sehr edel
Weiter unten, eingebettet in eine Hochglanzfläche liegen diverse Druck- und Drehschalter. Einige davon sind hochsensibel, sie reagieren schon bei der Annäherung eines Fingers, was einige Übung des Nutzers erfordert. Wir sind immer noch Grobmotoriker. Das Spracherkennungssystem arbeitet derart sensibel, man muss sich auch daran gewöhnen.
Und die Vernetzung? Sie ist kein Extra, sie ist Serie. Mit „Porsche Connect Plus“ liefern die Stuttgarter eine ganze Serie an Connected-Infos plus Fernbedienung per App, also Tür-Auf, Heizung an, Standort-Überwachung, Alarm-Aus bei Werkstattbesuch und so weiter. On Bord lassen sich Echtzeit-Verkehrsdaten ablesen, Online-Navigation ist kein Problem, der Porsche ist natürlich online, ein HotSpot ist auch dabei und hinter dem Lenkrad arbeiten zwei kleinere Monitore, die separat per Einstellrad am Volant justiert werden können.
Im Grunde ist der neue Cayenne mit dem gleichen System wie der neue Panamera ausgestattet. Das Advanced Cockpit hat also den nächsten Porsche erreicht. Bald wird der Macan, also der kleine Bruder des Cayenne ebenfalls in den Genuss dieser digitalen Evolution kommen. Die Sportler aus Zuffenhausen sind da eindeutig im Nachteil, mangels Raum auf der Mittelkonsole.
Porsche Cayenne 2018 – Was dürfen wir in Zukunft erwarten?
Ein grundsätzliches Problem verhindert die schnelle Einbindung neuer Technologien im Automobil. Das Thema Entwicklungszyklus. Die Autoindustrie ist seit vielen Jahren im Vierjahres-Rhythmus unterwegs. Die IT-Industrie ist wesentlich schneller. Diese zeitliche Differenz wird sich in absehbarer Zeit kaum verringern, was zur Folge hat, dass der Autokäufer in aller Regel auf Neuheiten in seinem Fahrzeug einige Jahre warten muss. Beim neuen Cayenne ist das nicht anders.
Auf der jährlich in Las Vegas stattfindenden CES werden immer wieder nagelneue Produkte zum Thema Vernetzung vorgestellt. Da wäre zum Beispiel die Vernetzung zwischen Haus und Auto zu nennen. Bis diese Produkte in Serie gehen, wird es allerdings noch dauern. Weil eben die Entwicklungszyklen der Autohersteller weit länger sind, als die der IT-Industrie.
Informationen: Porsche, www.porsche.de
Fotos: Porsche
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