Nicht mehr geblitzt werden, weil ein Schild übersehen wurde, gehört mit einem Head-up-Display der Vergangenheit an, weil wichtige Infos zur rechten Zeit gut sichtbar an der Frontscheibe auftauchen.
Besonders neu sind Head-up-Displays (engl., Kopf-oben-Bildschirm oder HUD) nicht wirklich. Schließlich steckte diese Technik schon in den 40er Jahren in Kampfflugzeugen. Doch haben Zulieferer wie Continental sie für ihre vernetzten Autos quasi neu entdeckt und kontinuierlich weiterentwickelt. So stattet der führende Automobilzulieferer Premiummodelle von Audi, BMW oder Mercedes mit seinen Head-up-Displays (HUD) aus.
Und als Weiterentwicklung bei seinem jüngsten und kompaktesten HUD-Modell dient nicht die Frontschreibe als Spiegel für die dargestellten Informationen, sondern eine kleine transparente Kunststoffscheibe davor, der sogenannte „Combiner“. Damit wichtige Informationen, wie Geschwindigkeit oder Richtungspfeile wie von Geisterhand im Sichtfeld des Fahrers erscheinen, wird noch eine Bilderzeugungseinheit (Picture Generating Unit) benötigt. Sie projiziert ähnlich wie ein Beamer die Infos auf die Frontscheibe. Dabei sind die Anzeigen dank immer effizienterer LED-Technik besonders hell (1700 cd/W), damit sie auch bei grellem Licht abgelesen werden können.
Virtuelle Realität im Head-up-Display
Neben der Anzeige von Geschwindigkeit und Navigationshinweisen wie der vorgegebenen Richtung sollen künftig auf der Frontscheibe auch Hinweise der unterschiedlichen Assistenzsysteme angezeigt werden. Dabei berechnet ein Steuergerät basierend auf Daten von Kameras, Radar- und Bordsensoren sowie Bordelektronik und Fahrdynamikwerten, Kartendaten und GPS-Ortung ein Modell der realen Außenansicht aus der Perspektive des Fahrers.
Verlässt der Fahrer zum Beispiel aus Unachtsamkeit seine Spur, registriert der Spurassistent diese Abweichung und warnt den Fahrer auf dem AR-HUD. Ähnlich soll das bei aktiviertem Abstandstempomaten (Adaptive Cruise Control, ACC) funktionieren. Dabei zeigt eine Markierung an, welches vorausfahrende Fahrzeug vom Assistenzsystem erkannt wird. Wird der Abstand zu diesem Fahrzeug geringer, erscheint ebenfalls eine Warnung im AR-HUD.
Die Entwickler bei Continental sind der Ansicht, dass AR-HUDs den Fahrer entlasten werden. Durch die zusätzlichen Hinweise erfassen Fahrer die jeweilige Fahrsituation schneller und können auf allfällige Fehler rascher reagieren. Zudem seien AR-Head-up-Displays ein wichtiger Schritt in Richtung automatisiertes Fahren.
Informationen: Continental, www.continental.de
Startbild: Continental
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