Intelligente Haussteuerung auch für Modernisierer interessant zu machen, das ist das Ziel von Gira und Jung mit eNet. Das Funksystem zur Steuerung von Licht und Rollläden lässt sich in jedem Heim einfach nachträglich installieren.
Bereits vor 25 Jahren beschäftigten sich Gira und Jung mit der Haussteuerung – also Jahrzehnte bevor eQ-3, Somfy oder RWE auf die Idee kamen in die Welt von Smart-Home einzusteigen. Der Fokus beider deutschen Unternehmen lag jedoch lange auf der kabelgebundenen Vernetzung des Hauses und damit der Installation beim Neubau. Um auch den Nachrüstmarkt zu erschließen, taten sich beide zusammen und brachten 2014 eNet auf den Markt: ihre eigene Funk-Lösung.
Wie auch bei den kabelgebundenen Systemen von Gira und Jung auf Basis des KNX-Standards ist für eNet in aller Regel ein Profi nötig. Er übernimmt die Planung, Installation und Konfiguration des Systems. Es besteht aus Komponenten zur Steuerung von Licht und Rollläden. Außerdem lässt sich per eNet der Energieverbrauch eines Hauses bequem überwachen. Eine intelligente Regelung der Heizung soll folgen.
Versteckt hinter Steckdosen und Schaltern
Zur intelligenten Vernetzung werden unsichtbar Funk-Komponenten an der Steckdose, am Schalter oder dem Rollladen installiert. Ihre Preise liegen zwischen 100 und 150 Euro plus die Kosten für die Montage. Befehle erhalten die cleveren Module von Handsendern oder Wandtastern. Um das System auch per Smartphone oder Tablet zu steuern, ist ein zusätzlicher Umsetzer nötig zum Preis von knapp 230 Euro.
Wer weitreichendere Funktionen wünscht, der greift anstatt des Umsetzers zum eNet-Server (Preis rund 700 Euro). So können etwa Touchdisplays für die Wände und die Mobil-Apps eine Visualisierung des Smart-Homes anzeigen. Es lassen sich Zeitprogramme anlegen, die über die Beleuchtung und die Jalousien simulieren, dass jemand zu Hause ist. Auch der Zugriff von unterwegs auf die Haussteuerung ist so möglich.
eNet-Produkte frei kombinieren
Gira und Jung bieten beide eigene Komponenten für eNet an, zu ähnlichen Preisen und mit ähnlichen Funktionen. Nur eins bieten beide bislang nicht: Funk-Produkte, die verschlüsselt miteinander kommunizieren, um es Hackern besonders schwer zu machen. Eine verschlüsselte Variante von eNet ist jedoch bereits in Planung.
Wer will, kann die Komponenten beider Hersteller frei miteinander kombinieren. Für welchen der Anbieter man sich letztendlich entscheidet, wird hauptsächlich davon abhängen, welche Schalter, Steckdosen und Apps einem optisch besser gefallen. In jedem Fall bekommt man ein System, das weitaus günstiger ist als die kabelgebundenen Haussteuerungs-Systeme von Gira und Jung.
Informationen: Jung, www.jung.de, Gira, www.gira.de
Startbild: JUNG, www.jung.de
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