Einsteigen, hinsetzen und warten bis die richtige Haltestelle erreicht ist. Vorn sitzt der Fahrer und der lenkt den Bus, er öffnet und schließt die Türen und er verkauft die Tickets. So läuft das seit vielen Jahrzehnten. Und damit ist bald Schluß. Zumindest teilweise. Mercedes-Benz präsentiert auf der IAA den Mercedes-Benz Future Bus.
Ganz vorn, hinter dem Steuer sitzt zwar noch immer ein Chauffeur, aber der greift immer seltener zum Lenkrad. Wenn es nach den Vorstellungen der Spezialisten von Mercedes-Benz und zahlreicher Fachleute für Mobilitätskonzepte geht, dann werden vor allem in Mega-Cities und Ballungsräumen zukünftig immer mehr Menschen auf engem Raum von A nach B transportiert werden müssen. Dabei spielt der öffentliche Nahverkehr und damit vor allem Busse als Transportmittel eine immer wichtigere Rolle, denn ein Linienbus ist in seinem Bewegungsprofil klar definiert. Er fährt eine vorher bestimmte Strecke, seine Geschwindigkeit und seine Haltepunkt sind festgelegt und er kann, im Gegensatz zu Schienenfahrzeugen, alternative Strecken abfahren.
Der Mercedes-Benz Future Bus kann sogar mit Ampeln kommunizieren
Mit dem Mercedes-Benz Future Bus wird auf der diesjährigen IAA in Frankfurt ein Fahrzeug vorgestellt, dass zeigen soll, wie der öffentliche Nahverkehr in Zukunft effizienter und sicherer funktionieren kann. Auf Basis eines Mercedes-Ben Citaro ist mit System „CityPilot“ ausgerüstet, dass bereits im Mercedes-Benz LKW Actros vor zwei Jahren seine Premiere feierte. Das zunächst für die Autobahn konfigurierte System ist nun im Stadtverkehr nutzbar. Knapp ein Dutzend Kameras scannen permanent die Fahrbahn und die nähere Umgebung, Radarsysteme erkunden den Fernbereich und per GPS wird die zentimetergenaue Position des Busses ermittelt.
Die Summe aller Daten wird während der Fahrt permanent in Fahrmanöver umgesetzt, der Bus kann bis auf wenige Ausnahmen ohne jedes Manöver des Fahrers auskommen. Selbst Anhalte-Manöver und das Öffnen und Schliessen der Türen wird automatisch durchgeführt. Der Future Bus kommuniziert mit Ampelanlagen und kann dadurch weit effizienter bewegt werden. Er bremst und beschleunigt vorausschauender und ist dadurch weitaus sparsamer und komfortabler unterwegs.
Im Mercedes-Benz Future Bus ist auch im Innenraum hochmodern
Seine erste öffentliche Tour bewältigte der Mercedes-Benz Future Bus in den Niederlanden. Auf einer 20 Kilometer langen Strecke zwischen dem Amsterdamer Flughafen Schiphol und der Stadt Harlem musste der Bus diverse Ampelkreuzungen, Kurven und einige Tunnels meistern und das ohne Eingreifen des Fahrers. Der Bus schaffte das ohne Probleme. Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt 70 km/h, er kann dank seiner Sensoren Fußgänger, Zweiradfahrer, Autos und andere Hindernisse erkennen und weicht entweder frühzeitig aus und leitet ein Bremsmanöver ein. Im Notfall oder bei Gegenverkehr kommt der Chauffeur ins Spiel. Er überwacht und lenkt nur dann, wenn die Strassenverkehrsordnung dies fordert.
Der Weg, den Mercedes-Benz hier geht, ist ein vorläufiger. Die Zukunft des Individualverkehrs, vor allem in Ballungsräumen, neigt sich dem Ende. Dass Mercedes-Benz das Thema Stadtbus als öffentliches Verkehrsmittel so deutlich in den Vordergrund stellt, ist naheliegend. Kein anderes Verkehrsmittel eignet sich derart deutlich für pilotiertes und automatisiertes Fahren. Die Routen sind festgelegt, der Gewinn an Effizienz ist deutlich nachweisbar und das Sensorik-System des Busses erhöht Fahrkomfort und Sicherheit deutlich.
Informationen: Mercedes-Benz www.mercedes-benz.de
Fotos: Mercedes-Benz
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