Der Jaguar F-Type hat ein Update erfahren. Keine große Sache, aber doch spürbar. Vor allem die Infotainment und die Online-Ausstattung wurde umfangreich erweitert. Wir haben das neue System ausprobiert und zwar mitten im Norden Italiens.
Eben noch am Flughafen Mailand und jetzt, eine halbe Stunde später auf Weg nach Brescia, jener Industriestadt nahe des Gardasees, die einmal im Jahr dem Spektakel „Mille Miglia“ den Start-und Zielpunkt schenkt. Wir sind dabei, als Zaungäste und bestaunen die teilweise 100-Jährigen Autos. Mechanik pur, Landkarten auf Papier gedruckt dienen als Navigationssystem. Bewundernswert, dass die Besatzung die Oldtimer durch die ,ehr 1.800 Meilen lange Strecke ohne nennenswerte Fehler lotsen. Wir haben es da einfacher. Wir sind online und unsere Landkarte ist up to date.
Praxistest Jaguar F-Type – Die Daten fliessen blitzschnell
Bisher waren Sportwagen und Roadster eher die Puristen. Beim Thema Infotainment und Vernetzung wurde gespart. Erstens am Gewicht und zweitens an der Darstellung von Informationen. Tacho, Drehzahlanzeige und ein paar Knöpfe für Fahrwerk- und Motoreinstellung. Das war´s. Nun hat sich Jaguar überlegt, dass man mit dem Sportwagen ja auch mal in Urlaub fahren kann. Durch die Chianti-Region zum Beispiel. Und dort zählen weniger Rundenzeiten, sondern eher Orientierung, Fahrfreude auf Landstrassen und aktuelle Verkehrsinfos.
Zwei Systeme stehen zur Wahl: InControl Touch oder als Highlight und optional In Control Touch Plus mit einem Festplatten-Navigationssystem. In beiden Fällen werden sie ergänzt um einen 8 Zoll großen kapazitiven Touchscreen inklusive neuer Jaguar Benutzeroberfläche. Genau damit waren wir unterwegs. Mitten im Norden Italiens und meist auf kleinen Landstrassen. Damit der F-Type auch seine sportliche Seite zeigen kann.
Bei kleinen Randstrassen müssen die meisten Navigationssysteme plus Monitor passen. Die Prozessoren sind zu langsam, das gespeicherte Kartenmaterial ist zu grob. Eine klare und schnelle Zielführung ist damit meist nicht möglich. Beim unserem Testwagen lief die Nummer etwas anders ab. Erstens 3D, zweitens blitzschnell und drittens auf den Meter genau.
Dank bester Karten auf dem internen Speicher und dem hochauflösenden Monitor konnte wir jede Kehre, jede Gerade vorab sehen, was einem, den Regeln entsprechenden, Ritt im 400 PS Sportler zur wahren Freude verhalf. Als hätte wir einen Beifahrer aus dem Rallyesport neben uns, der uns alle Kurven und Geraden vorsagt, rannte der Brite über das enge und wunderbar gewundene Asphaltband. Ein kurzer Blick auf den Monitor und man wusste was zu tun ist. Nebenher läuft noch zackiger Sound aus dem iPhone, alles wird über Apple CarPlay gesteuert. Per Fingertip oder sogar per Wisch oder Blättern. Auch das ist neu im F-Type.
Praxistest Jaguar F-Type – Mit der App weiß man mehr
Ein Café am Strassenrand, Mails checken, surfen, Nachrichten lesen und sich um den F-Type kümmern. Zwei Apps haben uns wirklich beeindruckt. Die Jaguar inControl Remote App ist in der Handhabung sehr einfach und sie liefert aktuelle Fahrzeugdaten wie Treibstoffmenge im Tank, Reichweite, Kilometerstand und letzte Position inklusive Wegbeschreibung. Praktisch, man kann die nächste Tanke suchen und sich per App schon mal den Weg dorthin ansehen. Vielleicht findet sich ein gutes Restaurant auf dem Weg. Urlaubsplanung per App, willkommen im Jetzt. By the way, die App ist auch mit einer Smartwatch kompatibel.
Die zweite App, Jaguar ReRun, liefert keine Tankstops, dafür eine Verknüpfung mit Action-Cams von Go Pro. Das Smartphone dient dabei als Fernbedienung und als Trainer. Die App wurde gemeinsam mit Go Pro entwickelt und soll vor allem auf der Rennstrecke für noch mehr Performance sorgen. Die App verbindet die aufgezeichneten Videoaufnahmen und verbindet sie mit Motordaten,also Speed, Bremswirkung, Lenkwinkel und so weiter. Man befestigt die Kamera auf der Motorhaube, richtet sie über die App auf dem Handy aus und fährt los.
Nach der Runde schaut man sich das Video an und sieht dabei eingeblendet Speed, Gang, Bremsvorgang, Lenkwinkel und G-Kräfte und deren Richtung. Die besten Voraussetzungen für die nächste Runde, man weiß, wo der Fehler liegt, man sieht wo man wieviele Sekunden verloren hat. Wir habe das in Italien natürlich nicht ausprobiert, die Polizei mag es nicht, wenn man eine Landstrasse zur Rennstrecke erklärt. Und wir stehen eher auf Sicherheit, also auf Rundenzeiten.
Ein Fazit. Der neue F-Type von Jaguar ist nun noch ein Stück moderne, schneller und auch digital weit vorn. Das sehr schnelle Navi, der sehr gute Monitor plus die App verwandeln den schicken Briten in einen Sportler mit reichlich Kraft plus modernster, digitaler Leistung.
Informationen: Jaguar, www.jaguar.de
Bilder: Jaguar/Jaguar USA
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