Immer mehr Heizungen lassen sich mit dem Smartphone vernetzen oder in die Heimautomation integrieren. Das müssen Sie beim Kauf von smarten und vernetzten Heizungen beachten.
Für viele Hauseigentümer steht in diesem Jahr die Anschaffung einer neuen Heizung an. Der Grund: die Novellierung der Energieeinparverordnung (EnEv). Bis Ende 2015 müssen Standardheizkessel mit einem Alter ab 30 Jahren durch effizientere Modelle ausgetauscht werden. Es gibt jedoch zahlreiche Ausnahmen. So sind etwa Niedertemperatur- und Brennwertkessel nicht davon betroffen genauso wie alle Ein- und Zweifamilienhäuser, die der Eigentümer selbst bewohnt und darin vor 2012 eingezogen ist.
Energie sparen mit smarten und vernetzte Heizungen
Auch wenn Sie von den neuen Vorschriften nicht betroffen sind: Es macht durchaus Sinn zu überprüfen, ob es sich nicht lohnt, die alte Heizung durch ein effizienteres Modell zu ersetzen. Hilfe leisten Energieberater. Wenn die neue Heizung zudem eine intelligente Steuerung besitzt, sparen Sie doppelt.
Grundsätzlich funktioniert eine Heizung so: Die Therme erhitzt Wasser und pumpt es zu den Radiatoren, den Fußboden- und Wandheizungen in den einzelnen Räumen. Greifen sie kein oder wenig Wasser ab, regelt sich die Therme herunter. Eine intelligente Steuerung kann also sowohl bei den Heizkörpern in den einzelnen Räumen als auch bei der Therme ansetzen.
Eine intelligente Steuerung kann dabei folgende Faktoren umfassen:
- Regelung nach Raum und Zeit: Für jeden Heizkörper lässt sich festlegen, welche Temperatur er zu welcher Zeit besitzen soll – damit sich etwa die Heizung im Bad morgens und abends vorm Bettgehen aufheizt, sich jedoch nachts und tagsüber herunterregelt.
- Fenster: Ist ein Fenster geöffnet, schaltet sich die Heizung automatisch ab.
- Wetter: Ein Temperaturfühler misst die Außentemperatur. Die Therme wird in Abhängigkeit davon geregelt. Noch intelligenter ist die Integration der Wetterprognose aus dem Internet. So lässt sich die Heizung vorausschauend steuern.
- Anwesenheitserkennung: Die Heizung registriert, ob sich jemand zu Hause befindet, und reagiert entsprechend.
- App-Steuerung: Das Smartphone oder Tablet zeigt an, wie viel Energie verbraucht wird, und steuert die Heizung.
Vor dem Kauf einer neuen Heizung sollten Sie also festlegen, welche dieser Funktionen Sie sich wünschen.
Heizkörper einfach vernetzen
Bei einer smarten Einzelraumregelung steuert eine Zentrale die intelligenten Stellventile an den Heizkörpern per Funk. Diese Stellventile lassen sich an so gut wie jedem Radiatoren anbringen. Es wird also geregelt, wie viel heißes Wasser in die Heizkörper fließt. Solche Lösungen sind etwa eQ-3 MAX, alpha EOS und evohome von Honeywell. Die Kontrolle der Heizkörper ist auch Bestandteil vieler Hausautomations-Systeme wie RWE SmartHome, Qivicon oder Devolo Home Control – jedoch meist mit etwas eingeschränkten Umfang gegenüber spezialisierten Lösungen.
Die Therme intelligent regeln
Viele Thermen-Hersteller bieten eigene smarte Steuerungen für ihre Produkte an. Über ihre Apps lässt sich verfolgen, wie viel Energie man gerade verbraucht, wie der aktuelle Füllstand des Öltanks ist oder man bekommt eine Meldung, wenn ein Problem mit der Anlage besteht. Gleichzeitig steuern die Apps die Therme. So lässt sich die Temperatur sowie die Schaltpunkte der Zeitprogramme verändern oder zwischen den Zeitprogrammen wechseln. Diese Möglichkeiten bieten etwa Viessmann, Buderus, Junkers, Vaillant, Dimplex und Stiebel-Eltron.
Viele dieser Thermen lassen sich ebenfalls in eine Haussteuerung integrieren. Eine Vernetzung mit Heimautomations-Systeme auf Basis des KNX-Standards (z. B. von Gira, Busch-Jaeger, Jung) ist etwa mit Produkten von Viessmann, Stiebel-Eltron und Dimplex möglich. Buderus-Thermen lassen sich wiederum in RWE SmartHome einbinden. Mit Vitocomfort 200 hat Viessmann sogar kürzlich ein eigenes Smart-Home-System für seine Wärmeerzeuger auf den Markt gebracht.
Startbild: Viessmann, www.viessmann.de
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