Wenn Autos miteinander sprechen geht es nicht um Leistung, Höchstgeschwindigkeit oder die beste Werkstatt. Beim Thema Kommunikation per Car to Car werden wichtige Informationen über Gefahrenstellen oder Staus von einem Auto zum nächsten kommuniziert.
Gastautor: Ralf Bernert
Achtung – Nebelwand in 15 Kilometer voraus! Unfallwarnung, sieben Kilometer vor Ihnen befindet sich eine Unfallstelle mitten in einer Kurve. Eisglätte vier Kilometer voraus. Solche Meldungen werden von einem Auto zum nächsten gereicht, wenn beide über ein Car-to-Car-System verfügen. Die Idee ist einfach und einleuchtend. Wenn ein Auto eine Gefahrenstelle, eine besondere Verkehrssituation wie Nebel, Glatteis oder einen Unfall bemerkt, werden automatisch alle Fahrzeuge die auf der gleichen Strecke innerhalb eines bestimmten Radius unterwegs sind per Funk informiert. Dies geschieht drahtlos, dabei sollen WLAN-Standards genutzt werden.
Car to Car, das ist mehr als nur Funkkontakt zu anderen Autos
Bereits vor rund zehn Jahren präsentierte der Autozulieferer Continental eine, damals noch recht einfach, aber sehr wirkungsvolle Anwendung. Dabei wurden zwei Fahrzeuge mit Funkempfängern und Sendern ausgestattet. Sobald das vorausfahrende Fahrzeug eine Gefahrensituation erkennen konnte, wurde ein Warnsignal an das folgende Fahrzeug gefunkt. Die Reichweite betrug ein paar hundert Meter. Vorbild für diese Idee war das CB-Funk-Netz der LKW-Fahrer, die sich auf diesem Weg gegenseitig vor Staus und Unfällen auf der Autobahn warnen konnten. Bei der modernen Car-to-Car-Kommunikation muss nicht mehr der Fahrer per Funkgerät die Warnmeldung absetzen, über die Sensorik am PKW werden vorher definierte Gefahrensituation präzise erkannt und per Kurzmeldung auf ein Display an alle PKW gesendet, die dem System angeschlossen sind.
Derzeit bereiten die unterschiedlichen WLAN-Standards noch einige Probleme, auch die unterschiedliche Netzqualität erschwert eine problemlose Übertragung aller Daten in ausreichender Qualität und Geschwindigkeit.
Car to Car wird bald in ganz Europa zum Standard
Das europäische Projekt CVIS (Cooperative Vehicle Infrastructure Systems) soll in Zukunft eine länderübergreifende Kommunikation ermöglichen. Dabei sollen nicht nur Warnmeldungen sondern auch wichtige Verkehrsmeldungen von Auto zu Auto gefunkt werden.
Informationen: Continental, www.continental.de
Über den Autor:
Ralf Bernert ist Chefredakteur von „Exclusive-Life – das Online-Magazin für den besonderen Lifestyle„. Dort schreibt er über Erfahrungen rund um das Automobil, Reisen und Handwerkskunst.
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