Volkswagen Digital Lab, Smart Mobility aus Berlin. Apple CarPlay, Android, teilautomatisiertes Fahren, SmartCar. Die Welt der Automobile hat den Status der Digitalisierung schon erreicht. Für Volkswagen, vor allem die Marke VW, wird es langsam eng. In Berlin haben die Wolfsburger nun die Ampel für die Digitalisierung auf grün geschaltet.
Der Volkswagen-Konzern hat beim Thema Connectivity das Gaspedal entdeckt. Die Wolfsburger sind ja eher beim Thema Diesel- und Benzinantriebe hoch motiviert, nun müssen sie sich sputen. Das Thema Digitalisierung, Vernetzung und Automatisierung ist in aller Munde, der Wettbewerb ist teilweise schon recht weit enteilt.
Die Politik war vor Ort. Dorothee Bär, Staatssekretärin im Verkehrsministerium sprach von Entwicklungschancen und der hohen Relevanz von Soft- und Hardware für die Zukunft der Mobilität. Matthias Müller, CEO von Volkswagen, verkündete weitreichende Entwicklungen von Strukturen und Abläufen. Es gehe um die Zukunft des gesamten Konzernes und dabei werde das Thema „Smart Car“ eine entscheidende Rolle spielen.
Mit der Eröffnung des Digital Lab in Berlin erweitert Volkswagen sein Netzwerk in Deutschland auf insgesamt drei Standorte. Bisher werden in München und Wolfsburg neue Technikern und Konzepte erarbeitet. Laut Volkswagen soll das Netzwerk nach dem Start-Up-Prinzip fungieren. Kleine Einheiten entwicklen Software-Lösungen, Technologie-Standards und IT-Lösungen, die dann innerhalb des gesamten Konzernes eingesetzt werden können. Dr. Martin Hofmann, Leiter Informationstechnik bei Volkswagen sollen die Digital Labs unabhängig vom der Entwicklungsabteilung arbeiten und sehr eng mit Forschungseinrichtungen an Universitäten arbeiten. Die Entwickler von Pivotal, einem weltweit agierenden Software-Unternehmen, sollen dabei besonders intensiv mit den Teams der Digital Labs zusammen arbeiten.
Die Volkswagen Digital Labs sollen das Thema Automatisierung ganz weit nach vorn treiben
Wann welche Entwicklungen in Serie gehen werden, wollte Volkswagen noch nicht melden. Die Ankündigung allein ist für den Volkswagen-Konzern ein deutliches Zeichen, dass man die Trends der Zukunft erkannt hat. Die Themen Industrie 4.0, Big Data, Advanced Analytics, Maschinelles Lernen, Künstliche Intelligenz, Connectivity und dem Internet der Dinge stehen dabei weit oben auf der Agenda. Die Niedersachsen werden sicher über ausreichende finanzielle Mittel verfügen, ob die Ergebnisse der Entwicklungsarbeit schon bald in den ersten Serien-Modellen angeboten werden, darf bezweifelt werden.
Die meisten Wettbewerber von Volkswagen sind bereits lange aus den Startblöcken gesprungen. Und die Entwicklung neuer Technologien allein reicht nicht aus. Wer beim Thema Digitalisierung, Automatisierung und Vernetzung am Markt überzeugen will, muss praktikable, bezahlbare und kompatible Lösungen anbieten. Dazu braucht die Automobilbranche kompetente Partner. Und die Kooperation zwischen der Autoindustrie und der Software-Branche läuft nicht überall reibungslos. Ob Volkswagen in puncto Software-Entwicklung das Rennen machen kann, wird sich erst in ein paar Jahren beweisen. Bis dahin werden wir den Weg von Volkswagen genau beobachten.
Informationen: Volkswagen, www.vw.de
Fotos: Volkswagen
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