Woran erinnert uns der Toyota iRoad? Klar, an den Twizy von Renault und natürlich an den glücklosen BMW C1. Stadtvehikel mit Charme und dem Nimbus des halben Autos. Ein Dach über dem Kopf aber irgendwie fehlt immer was. Der Toyota ist elektrisch unterwegs, man sitzt hintereinander und die Strassenlage ist eher Zweirad als Auto.
Gastautor: Ralf Bernert
Den iRoad von Toyota kann man derzeit noch nicht kaufen. Man kann ihn aber trotzdem fahren. In Grenoble, also im Südosten Frankreichs, läuft ein Pilotprojekt und dort stehen 35 iRoad als Sharing-Fahrzeuge zur Verfügung. Der dreirädrige Japaner wird von zwei E-Motoren, jeweils an einem der zwei Vorderräder angetrieben.
Bevor man mit dem Asiaten durch die Stadt fahren kann, muß man zuerst ein Fahrtraining absolvieren. Der Toyota iRoad ist nämlich kein herkömmliches Dreirad mit Kabine, der iRoad lenkt ausschließlich mit den Hinterrad. Das Szstem ist von von einigen Gabelstaplern bekannt und das kostet am Anfang ein paar Nerven.
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Man schaut sich den 2,35 Meter langen Kerl an und überlegt wie denn der E-Flitzer um die Ecken kommen will, wenn die Vorderräder vollkommen starr aufgehängt sind. Das Geheimnis sind die beiden Stellmotoren, die an jedem Rad angebaut sind. Je nach Lenkrichtung hebt oder senkt sich das linke oder rechte Rad, damit legt sich der iRoad so richtig saftig in die Kurve den das lenkende Hinterrad vorgibt. Das klingt einfach und sieht auch recht spaßig aus. Der Mensch ist aber ein Gewohnheitstier und deshalb lenkt er ein, als würden die Vorderräder das Fahrzeug als erstes in die Kurve führen. Genau hier liegt der Fehler. Der iRoad schwenkt natürlich immer das Heck als erstes in die Kurve, der Japaner neigt sich und deshalb ist die Kurvenneigung auch so spektakulär.
Für Toyota ist der iRoad weit mehr als ein Versuchsfahrzeug. Die Japaner sehen in dem 1+1-Sitzer eine geeignete Lösung für urbane Verkehrsprobleme. Die beiden E-Motoren werden von einem Akku gespeist, der bei normaler Fahrweise rund 50 Kilometer reicht. Die Ladedauer beträgt rund zwei Stunden und damit ist der I Road also bestens für den Berufspendler geeignet.
Dank der festen Karosserie kann der i Road wetterunabhängig gefahren werden. Seine Ausmaße sind mehr als überschaubar, mit noch nicht mal 2,5 Metern Länge und einer Breite von 0,85 Metern nimmt der Hecklenker noch nicht mal zwei Quadratmeter Raum ein. Ein normaler PKW braucht fast den vierfachen Platz.
Blick in die Zukunft
Noch ist der iRoad ein Projektfahrzeug. Die Manager von Toyota registrieren allerdings eine durchaus positive Reaktion. Der spaßige Dreiradler könnte also durchaus gute Chancen für eine Markteinführung haben. Preise wurden noch nicht genannt, der Twizy kostet ab 6.950 Euro plus Batteriemiete. Man kann also von mindestens 6.000 Euro für den Toyota iRoad ausgehen.
Informationen: Toyota, www.toyota-global.com
Bilder: Toyota
Über den Autor:
Ralf Bernert ist Chefredakteur von „Exclusive-Life – das Online-Magazin für den besonderen Lifestyle„. Dort schreibt er über Erfahrungen rund um das Automobil, Reisen und Handwerkskunst.
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