Im Leistungssport – und besonders im Fußball – werden immer mehr Daten erhoben und analysiert. Dazu zählen neben Spieldaten wie der Laufleistung oder technischen Daten auch wirtschafts- und marketingrelevante Zahlen. Viele Vereine und Mannschaften machen bereits von der Datenvielfalt und den neuen Technologien gebrauch. Wie die Digitalisierung im Detail aussieht, ist aufgrund des angestrebten Wettbewerbsvorteils nicht immer ganz transparent.
Die Informationsvielfalt von Daten ist so groß wie nie zuvor und entwickelt sich stets weiter. Bereits vor Jahren nutzte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft Daten und Analyse-Software. Diese Hilfsmittel sollen auch einen kleinen Teil zum WM-Titel 2014 beigetragen haben. Aber auch kleinere Vereine machen immer häufiger von technologischen Innovationen gebrauch.
96 – @LeroySane19 war in dieser Premier-League-Saison alle 96 Minuten an einem Tor beteiligt und trifft heute Abend mit @ManCity auf die @SpursOfficial – live bei den Kollegen auf @DAZN_DE. Vorfreude. pic.twitter.com/ROtFNoee2E
— OptaFranz (@OptaFranz) October 29, 2018
Digitalisierung: Young Boys Bern mit „Hackaton“
Der Schweizer Meister Young Boys Bern veranstaltete kürzlich einen sogenannten „Hackathon“. Dazu lud man Programmierer und Softwareentwickler ein, die in mehreren Teams an neuen Apps und Programmen arbeiteten. Ein Beispiel war das Ziel, Laufdaten in die vereinseigene App zu integrieren, sodass diese während des Spiels abgerufen werden können. Die Young Boys stellten im September mit Reto Steffen sogar einen Leiter für Digitalisierung und Prozesse ein. Dies untermauert, dass der Klub innovativ sein möchte und dazu Daten und neue Technologien nutzt. Der Verein verfügt über Datenbanken, die unter anderem Informationen zu potenziellen Neuzugängen beinhalten. Auch in anderen Bereichen, wie zum Beispiel dem Ticketing, will man die Modernisierung vorantreiben.
Als Inspiration sah man dafür auch den FC Bayern München, der kürzlich das FCB Digital & Media Lab gründete. Die Bayern gelten also nicht nur sportlich sondern auch abseits des Platzes häufig als Vorbild für andere Klubs. Fußballerisch waren die Münchener in den letzten Jahren mit sechs Meistertiteln in Folge das Maß aller Dinge im deutschen Fußball. Auch in dieser Saison gilt man bei Wetten wieder als Favorit auf die Meisterschale. Daran änderte auch eine zwischenzeitliche Schwächephase nichts. Borussia Dortmund ist der ärgste – und auf Dauer wohl einzige – Konkurrent des Rekordmeisters. Unter dem neuen Trainer Lucien Favre startete der BvB fulminant in die Saison und macht somit vielen neutralen Zuschauern Hoffnung auf einen echten Titelkampf.
Nationalmannschaft nutzt schon länger Analyse-Software
.@Eintracht Frankfurt uses #SAPSportsOne to simplify their sports operations – from training management to scouting and communications. pic.twitter.com/In3r37O63m
— SAP Sports (@SAPSports) May 23, 2018
Auch die deutsche Nationalmannschaft macht schon länger Gebrauch von Datenprodukten und Software-Tools. Bereits beim Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 nutzte man ein Programm des Softwareherstellers SAP. Dieses kombiniert Videomaterial und Leistungsdaten und wird sowohl zum Gegnerscouting als auch zur Analyse der eigenen Spiele genutzt. Die Spieler bekommen mit ihren Smartphones oder Tablets Zugang zu verschiedenen Inhalten. Das Ziel ist stets die Verbesserung der eigenen Leistung und eine optimale Vorbereitung auf Spiele und Turniere. Dafür werden große Datenmengen erfasst oder von externen Anbietern erworben. In „Dashboards“ gibt es somit Spielerprofile mit Details zu Eigenschaften, Stärken und Schwächen der Gegner. Zudem können Videoclips, beispielsweise alle Elfmeter eines Spielers, gesucht und angesehen werden. Insgesamt wird das Spiel damit immer transparenter. Es gibt eine Vielzahl von Leistungsindikatoren, die verschiedene Aspekte des Spiels durchleuchten und bis ins kleinste Detail analysieren. Für SAP geht es darum, sich ständig weiter zu entwickeln und die Digitalisierung im Fußball voranzutreiben. Für die Nationalmannschaft ist die Herausforderung laut Scout Christofer Clemens, „schneller und präziser“ zu werden. Dazu sollen auch in Zukunft Daten und moderne Technologie einen großen Beitrag leisten.
Informationen: Titelbild von Ranjithsiji
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