Praxistest Toyota C-HR Hybrid: Der alternative Weg. Dieser Wagen ist anders, er sieht anders aus und er spricht eine andere Sprache. Dabei geht es nicht um kulturelle Unterschiede, es geht um Philosophie und ein klein wenig auch Sturheit. Toyota hat seinen eigenen Kopf und damit auch eine andere Form der Vernetzung an Bord.
Apple CarPlay oder Android Auto ist out. USB als Mittelsmann zwischen Smartphone und dem C-HR funktioniert. Der Wagen schnappt sich die Telefondaten, die Musik und auch die Route aus dem Handy. Und das war´s dann auch schon. Im ersten Moment denkt man über die Frage nach, weshalb Toyota den Apfel und die Alternative verschmäht.
Man hat ein paar Apps, die man auf dem Smartphone laufen lassen kann. Der nächste Händler rückt dann in greifbare Nähe, zwecks Termin für die nächste Inspektion. Ende der Debatte. Vernetzt im Toyota ist derzeit noch keine große Nummer. Auf die Frage weshalb, gibt es eine Antwort. „Wir gehen da eine eigenen Weg.“
Praxistest Toyota C-HR Hybrid – Das Design folgt einer Idee
Vor dem Stecker im USB-Port folgt der Gang um diesen ganz besonderen Toyota. C-HR, das meint, der andere Toyota. Der Toyota, über den man spricht. Über die Ecken und Kanten, über die Rückleuchten, deren Gestaltung scheinbar nur einem Gedanken folgen. Auffallen. Um jeden Preis.
Überhaut, die Gestalt des C-HR, den Toyota einen Crossover nennt, also jene Gattung Automobil, die das Innere einer Schnittmenge aus zwei Gattungen bezeichnet. Der C-HR ist also Hatchback und SUV in einem. Dazu noch kompakt und mit Hybridtechnik bestückt. Dieser Toyota ist also eine echte Multifunktions-Maschine unter einem bemerkenswerten Kleidungsstück.
Zum Thema Vernetzung können wir folgendes aufschreiben. Unser Testwagen war mit dem üblichen Sicherheits-Assistenten ausgestattet. Also ein Pre-Collision System inklusive einer Fußgänger-Erkennung, dem Spurhalteassistent, einem Fernlicht-Assistent und der adaptiven Geschwindigkeitsregelung.
Im mittig angesetzten Monitor zeigt sich ein sehr schnelles und sauber arbeitendes Navigationssystem von seiner besten Seite. Man kann den Touchscreen sehr einfach und schnell bedienen und außerdem umrahmt den Bildschirm ein freundlicher Blaustreifen, was dem Ambiente im C-HR sehr gut tut.
Und nun zu der Frage, was Toyota in Zukunft bezüglich Connected-Car unternehmen will. Da man auf Apple und Konsorten keine große Lust verspürt, werden aus dem Management von Toyota immer klarere Meldungen empfangen, die auf die Entwicklung eigener Systeme schliessen lassen. Eine eigene Cloud soll es bald geben und eine Kooperation zu Ford´s Smart Device Link.
Nächster Schritt: Carsharing mit Toyota C-HR Hybrid
Ein anderes Spielfeld will Toyota ebenfalls mit eigenen Mitteln erobern. Das Thema lautet CarSharing und die Vermittlung von Sharing-Diensten zwischen Privat-Personen. Dazu braucht es Connected-Services und die wollen die Japaner nicht bei Apple und Co einkaufen.
Und wie geht es weiter? CarSharing allein kann einen Gigant wie Toyota nicht wirklich derart motivieren. Shigeki Tomoyama, der CEO der Toyota-Tochter Connected Company will gleich die komplette Autoindustrie umkrempeln. Überall werden Allianzen geschmiedet, Software-Konzerne sprechen mit Vorständen der Autoindustrie. Und Toyota geht wohl seinen eigenen Weg und dabei ist anscheinend Unabhängigkeit ein wichtiges Thema.
Und natürlich auch Profit. Denn das, was Apple und Microsoft von den Autoherstellern an Lizenzgebühren kassieren, will Toyota nicht nur behalten, sondern auch als Anbieter bei anderen Herstellern einnehmen. Ob das klappt, weiß derzeit noch niemand. Dazu sind die Entwicklungen dahin noch zu komplex. Abgesehen davon kann derzeit niemand sagen, welche Rolle das Automobil in den nächsten 20 Jahren einnehmen wird.
Informationen: Toyota, www.toyota.de
Fotos: Toyota
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