Praxistest Opel OnStar. Wie zuverlässig funktionert Opels Online-Service? Wir haben den Praxistest gemacht und waren mit dem Cascada über 2.000 Kilometer unterwegs. Mit an Bord war Opel OnStar und den haben wir wirklich ausgiebig genutzt.
Opel´s Cabriolet kann schon dank seiner eleganten Form beeindrucken. Vier Sitze im Freien und von oben winkt die Sonne. Damit das Vergnügen möglichst ohne Probleme ablaufen kann, sitzt ein Star mit an Bord. Der Opel OnStar und den haben wir auf einer kurzen Reise ausprobiert.
Da wäre zunächst der kleine Schalter am oberen Rand der Windschutzscheibe, auf ihm ist ein „ON“ auf einem blauen Kreis zu sehen. Rechts daneben sehen wir einen roten Kreis, auf ihm lesen wir „SOS“. Und ganz links erkennen wir das Symbol eines Sendemastes, er ist durchgestrichen. Drei Symbole, drei Funktionen. Dazu später mehr.
Der Cascada, Opels schickes Cabriolet, ist mit einem zwei Liter Dieselmotor ausgestattet. Geschaltet wird per Hand, sechs Gänge nach vorn, einer zurück. 170 PS stehen zur Verfügung, die Ausstattung ist komfortabel, der Wagen läuft sehr ruhig, er kann laut Werk mit einem Verbrauch von unter fünf Liter bewegt werden. Wir haben das nicht geschafft, was auch an unserer Fahrweise liegen kann. Mit an Bord ist Opel OnStar. „Ihr persönlicher Online- und Service-Assistent“. Der OnStar gehört zu Serienausstattung. Würden wir diesen Cascada kaufen, wären 39.035 Euro fällig.
Der Opel OnStar hilft beim Sparen
Unsere Reise führt uns von Hamburg aus Richtung Paris. Das sind laut Navi rund 900 Kilometer. Wir wollen aber über Luxemburg und dann durch die Champagne über Reims nach Paris fahren. Der Umweg kostet uns gute 100 Kilometer, dafür werden wir mit reichlich Landschaft und billigem Sprit in Luxemburg belohnt. Den Tipp verdanken wir einer freundlichen Dame, mit der wir vor der Abfahrt gesprochen haben. Die Dame sitzt in einem Büro irgendwo in Deutschland und wir werden während der Fahrt noch öfter mit ihr sprechen.
Der kleine, schwarze Druckschalter mit dem blauen Kreis ist unser Kontaktbutton. Vor der Abfahrt haben wir ihn zum ersten Mal gedrückt und mit der freundlichen Telefonstimme über unsere Reise gesprochen. „Hamburg-Paris, eine Reiseroute bitte.“ Wir hätten auch über die App eine Reise vorab planen, speichern und ins Navi des Cascada laden können, Aber wir wollten mit einem lebendigen Wesen darüber sprechen. Das Gespräch dauerte zehn Minuten, wir könnten unsere Wünsche angeben und zack, die Dame schickte die Route in den Opel. Bequemer geht es nicht.
Von Hamburg nach Luxemburg, das heisst A1 bis kurz nach Köln, dann rechts rüber Richtung Trier und dann nach Wasserbillig im kleinen Luxemburg, dort erleben wir den Tank-Strip, das heisst ein Kilometer Tankstellen, eine nach der anderen. Ein Liter Diesel, macht 92 Cent. Danke, liebe Telefonstimme im Opel OnStar-Büro.
Mit vollem Tank geht die Reise weiter, vorher haben wir den Wagen gecheckt. Per App, also Ölstand, Reifendruck, Tankinhalt und so weiter. Alles ok. Der Ferncheck gehört zu Service des OnStar-Systems. Wir schauen uns online die Tour an. Autobahngebühren wollen wir nicht zahlen, deshalb ein Kreuz vor „Mautstraßen meiden“. Die Route führt uns durch die Ardennen und später durch die Champagne. Da wir in unseren Mobilphones keine Auslands-Flat haben, übernimmt der Opel diese Aufgabe. Der Cascada ist mit einem WLAN-Hotspot ausgestattet, wir surfen uns durch unsere Route. Das klappt nicht immer, weil es auch in Frankreich Funklöcher gibt. Die sind hier und da recht groß.
Wir rollen neben der Gebühren-Autobahn auf einer Route National in Richtung Reims. Der Magen grummelt und der Finger wandert fast automatisch zum blauen Kreis. „Hunger, Essen, Pause.“ Die Dame sucht und findet. Ein nettes Restaurant wird uns ins Navi geschickt und ein paar Minuten später sitzen wir bei Verdun am Tisch und geniessen unsere Pause. Der Opel wird unterdessen per App kontrolliert. Wieder Ölstand prüfen, Restreichweite, Reifendruck. Das alles sind keine Funktionen, die man dauernd braucht, aber es es zeigt uns, wie weit man bei Opel schon ist. Die Tatsache, dass man diese Funktionen völlig selbstverständlich nutzen kann, ist doch recht beruhigend. Wir könnten jetzt auch die Scheiben am Wagen rauf und runter fahren, was gut wäre, wenn es plötzlich zu regnen anfinge. Wenn jemand was aus dem Wagen nehmen möchte, braucht er keinen Schlüssel, die App kann das auch. Und wenn wir unser Auto suchen müssen, hilft auch hier die App. Der Weg zum Cascada wird auf dem Smartphone abgebildet. Nie mehr Umwege auf dem Parkplatz, wir können den Opel sogar nach uns rufen lassen. Die Hupe läßt sich fernsteuern.
Der Opel OnStar-Service holt auch Hilfe, wenn wir nicht danach rufen
Wir nähern uns Paris. Das Chaos der Millionenstadt ist ohne Navi kaum beherrschbar. Wir haben zum x-ten Mal die freundliche Dame um Hilfe gebeten. „Bitte ohne Stau zum Hotel.“ Leider, leider ist das nicht möglich. Freitags gegen 13.00 Uhr ist ganz Paris ein Stau. Wir bekommen eine neue Route, aber auch da stehen wir rum. Wir haben Zeit, der rote Kreis weckt unsere Neugier. Der Finger drückt und eine Stimme meldet sich. Das Notrufsystem ist dran. Wieder eine freundliche Stimme. Wie es uns gehe und wie sie uns helfen könne. Wir lösen den Notruf auf, alles in Butter. Kein Unfall, keine Panne. „Sorry, aber wir testen nur.“ Kein Problem. Im Notfall hätte man uns sofort einen Rettungswagen oder eine Pannenhilfe geschickt. In der Opel OnStar-Zentrale wurde unser Standort gecheckt, die Mitarbeiter dort sehen unsere Wagen-Daten. Sie sehen auch, wie es dem Cascada geht.
Die Dame erklärt uns, dass sie auch Hilfe geschickt hätte, wenn wir nicht auf den Knopf gedrückt hätte. Sobald der Airbag ausgelöst wird, erscheint in der OnStar-Zentrale ein Signal plus Standort und Fahrzeug-Daten. Diese hätten die Notruf-Leute sofort an den nächsten Rettungs-Dienst geleitet. Auch das ist Sicherheit, auch das ist Zukunft. Beruhigend.
Im Hotel, ein paar Stunden später, schauen wir uns unsere Rückfahrt-Route vorab an und senden diese ins Auto. Morgen werden wir Autobahn fahren, das spart Sprit und geht deutlich schneller. Die freundliche Dame hinter dem blauen Kreis wird uns dann wieder ein nette Restaurant suchen und die preiswerten Tankstellen im kleinen Luxemburg werden wir auch wieder aufsuchen.
Nach gut 2.000 Kilometern ist unsere Reise geschafft. Der Opel war ein zuverlässiger Partner. Das OnStar-System hat uns wertvolle Dienste geleistet, wir könnten die meisten Funktionen ausprobieren. Zweimal hat sich das Navi in den Ruhestand verabschiedet, auf dem Monitor herrscht Bewegungslosigkeit. Den Grund dafür haben wir nicht heraus gefunden, es könnte mit dem USB-Kabel am Handy zusammen hängen. Selbst die OnStar-Dame konnte uns da nur mit einem alten Trick helfen. Kabel raus, Monitor abschalten. Monitor wieder aktivieren, Kabel wieder rein. Und alles ist wieder in Ordnung, sogar die aktuelle Route wird weiter geführt.
Fazit
Der Opel OnStar ist eine feine Sache. Er funktionierte tadellos, das Call-Center war immer erreichbar, die Menschen hinter dem System haben uns gerne geholfen und der kleine Einblick in die Welt moderner Kommunikation zwischen Auto und Mensch hat uns positiv beeindruckt. Natürlich gibt es solche Services schon länger. Man nennt das Concierge und vor allem Besitzer sehr teurer Fahrzeuge nutzen ihn schon länger. Aber die Verbindung aus App und Telefon-Service ist sehr bequem, hilfreich und auch beruhigend.
Was kostet der Service? Für die ersten drei Monate, bzw. bis zum Erreichen eines Datenvolumens von 3 GByte ist Opel OnStar kostenlos nutzbar. Dann werden 99,50 Euro inklusive Mehrwehrsteuer pro Jahr fällig. Einzelne Funktionen sind nicht überall im Ausland, für alle Modelle oder in allen Ausstattungsvarianten verfügbar.
Informationen: Opel Onstar, www.opel-onstar.de
Bilder: Ralf Bernert/Opel
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