Der Ferrari GTC4Lusso ist ein besonderes Auto. Er kann auf Eis und Schnee problemlos fahren, er kann seine 690 PS wunderbar kraftvoll zur Geltung bringen und er kann auf einem gefrorenen See mitten Lappland mit dem Rest der Welt kommunizieren. Wir haben es ausprobiert.
Irgendwo in der Nähe des Polarkreises. Elche wohnen hier, Erlkönige, also jene Autos, die keiner sehen soll, sind hier unterwegs und es ist bitter, bitter kalt. Ein Ferrari steht mitten auf dem See, das Eis ist so dick wie der Italiener hoch ist, ein wenig mehr als einen Meter misst der Mann aus Österreich, der hier mit seiner Firma eine Rennstrecke ins Eis gefräst hat. Eigentlich wollen wir die Schnee- und Eis-Tauglichkeit des Allrad-Ferrari testen. Wir tun das auch, aber wir drücken eben auch auf Knöpfe, drehen an Schaltern und wollen das Smartphone mit dem Viersitzer aus Maranello verbinden. Mal sehen, was die digitale Welt hier oben zu melden hat.
Ferrari GTC4Lusso mit Google Maps on Ice
Das iPhone 6 wird zweifach verknüpft: Kabel und Bluetooth. Oft klappt das nicht gleichzeitig. Im Ferrari ist das kein Problem. Apple CarPlay wird aktiviert und schwupps, die Kacheln leuchten auf dem Hauptmonitor. Wir lesen 3G, vier schwarze Punkte – wir sind online. Mitten im Nirgendwo. Google Maps wird gedrückt, aktiviert und wir sehen den See und die Wälder drum herum. Als wäre man in Mitteleuropa. Vielleicht nicht in der deutschen Provinz, weil dort bekanntlich die Online-Anbindung eher suboptimal zur Verfügung steht. Aber hier oben leuchten nicht nur die Polarlichter.
Der Ferrari GTC4Lusso ist im Reigen der Maranello-Modelle kein extremer Vertreter der Gattung Connected Cars. Der 10,2 Zoll-Touch-Monitor ist größer als das seiner Kollegen. Er sitzt sehr prominent weit oben auf der Mittelkonsole und arbeitet wirklich sehr, sehr schnell. Rechts daneben finden wir einen weitern Monitor. Direkt über dem Handschuhfach, zwischen den mächtigen Lüftungsdüsen. Hier werden Fahrdaten, also Geschwindigkeit, Navidaten und Drehzahl angezeigt. Der Beifahrer soll nicht nur aus dem Fenster sehen.
Musik aus Jamaika on the rocks im Ferrari GTC4Lusso
Wie wir so auf dem See herum schlendern, den Viersitzer ein ums andere mal mit Wucht und der Grazie eines Balletttänzers in die Kurven werfen, fällt uns ein, dass man zum Tanz auch Musik braucht. Der Finger wandert zum Monitor, „Musik“ wird gedrückt, Webradio, Radio Jamaika spielt, na was wohl, Reggae. Der Italiener wird nun noch rhythmischer bewegt und bei der nächsten Pause werden ein paar Nachrichten beantwortet, ein kurzes Telefonat geführt und dabei wiederholt darauf hingewiesen, dass man nicht auf Jamaika ist, sondern in Lappland.
Runter von Eis, rauf die Landstrasse. Ein kurzer Ausflug zum Polarkreis. Wieder mit Google Maps navigieren. Hier und da reisst die Verbindung ab, der Ferrari läuft wie ein Uhrwerk und greift immer wieder blitzschnell nach der nächsten Verbindung. Drei Punkte oder vier. Egal, wir sind im Grunde permanent online, können telefonieren, Musik aus dem iPhone hören und sogar 3D-Navi bewundern, den Monitor teilen und damit Navi und Musik-Steuerung gleichzeitig erleben.
Praxistest Ferrari GTC4Lusso – ein Fazit aus dem Eis
Der GTC4Lusso ist ein echter Viersitzer, mit Allradantrieb, dem obligatorischen V12 unter der Fronthaube und eben einer Infotainment-Ausstattung, die man eigentlich in einer Limousine erwartet. Mit den beiden Monitoren und dem Apple CarPlay System lassen sich unterwegs die wichtigsten Features, die man in einem Connected Car erwartet, nutzen. Das System arbeitet sehr schnell, sehr zuverlässig und es ist einfach zu bedienen. Wenn also eine lange Urlaubsreise ansteht, ist dieser Ferrari nicht nur in puncto Leistung eine echte Bereicherung im Ferrari-Kosmos.
Informationen: Ferrari, www.ferrari.de
Bilder: Lennen Descamps für Ferrari, Inneraumfoto: Ferrari
Facebook
RSS