Mercedes-Benz und Bosch haben eine gute Idee. Sie haben die fahrende Parkplatz-Suchmaschine erfunden. Das Prinzip ist super einfach. Der Mercedes rollt durch die Strassen und meldet jeden freien Parkplatz am Wegesrand an eine Cloud von Bosch und die liefert die Koordinaten auf eine App.
Jemand läuft mit einem Stück Papier, einem Stift und einem Metermaß durch die Stadt und sobald er eine Lücke zwischen zwei Autos sieht, bleibt er stehen. Er misst die Länge des freien Parkraumes , notiert die Lage und postet die Koordinaten auf Facebook oder einer anderen Plattform. Klingt gut oder? Ein wenig umständlich und vor allem für den Parkplatz-Scout recht mühsam. Es geht auch einfacher.
Viele moderne Autos verfügen über einen Parkassistenten. Per Sensorik erkennt ein Auto, ob die Lücke an der der Wagen gerade vorbei fährt als Parkplatz geeignet ist. Das ist mittlerweile Routine und es wird auch fleissig genutzt. Aber eben nur für den eigenen Gebrauch. Wer einen Parkplatz sucht oder beim Vorbeifahren eine Lücke sieht, aktiviert den Assistent und läßt sich dann in die Lücke chauffieren. Bei Mercedes-Benz und Bosch hat man sich Gedanken gemacht, wie man dieses System besser nutzen kann.
Mit der Parkplatz-Suchmaschine von Mercedes-Benz spart man nicht nur Zeit
Das Prinzip ist ganz einfach. Der Parkassistent ist permanent aktiv, abgesehen von Autobahn- oder Landstrassen-Fahrten. Während der Mercedes also durch die Stadt fährt, sind die Sensoren permanent auf der Such nach einer geeigneten Parklücke. Jedesmal, wenn eine ausreichend große Lücke entdeckt wird, meldet der Wagen die Koordinaten an ein Netzwerk oder eine Cloud. Jeder, der gerade in der Nähe auf Parkplatzsuche ist, kann sich die freien Plätze melden lassen und sie dann per Navi ansteuern.
Die Kooperation zwischen Mercedes-Benz und Bosch ist denkbar einfach gestrickt. Mercedes-Benz liefert mit seinen Fahrzeugen die Daten an die IoT Cloud von Bosch. Dort werden die Informationen ausgewertet. Oft sind Lücken am Strassenrand keine echten Parkplätze sondern Ausfahrten oder gesperrte Zonen. Hinzu kommen Einschränkungen bei der Nutzung, etwa Parkverbote, zeitlich begrenzte oder kostenpflichtige Parkräume. Wenn der Parkraum als freier Parkplatz identifiziert wurde, werden die Daten für alle an die Cloud angeschlossenen Nutzer gesendet. Etwa an eine App im Fahrzeug. Der Nutzer kann dann den freien Parkplatz ansteuern.
Bisher ist dieser Service noch nicht aktiv. Bosch und Mercedes-Benz denken nur laut über diese Nutzung der Sensorik und der IoT Cloud nach. Aber der Gedanke ist schon mal gut. Erstens, weil es Zeit spart und zweitens, weil man ganz nebenher noch seine Nerven schont.
Derzeit wird die Idee noch erprobt. Innerhalb von Stuttgart sind einige Erprobungsfahrzeuge von Mercedes-Benz auf Tour. Ab wann der Service dann offiziell an den Start geht und welche Kosten damit verbunden sein werden, haben weder Bosch noch Mercedes-Benz kommuniziert. Man kann aber davon ausgehen, dass man in Stuttgart im nächsten Jahr die ersten freien Parkplätze an die Cloud melden kann.
Informationen: Mercedes-Benz, www.mercedes-benz.de, Bosch, www.bosch.de
Fotos: Mercedes-Benz
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