So einfach kann Energiesparen sein. Im Praxischeck überzeugt die Heizungssteuerung von eQ-3 Homematic IP durch smarten Minimalismus.
Unter Hobby-Bastlern genießt eQ-3 schon lange einen guten Ruf. Mit der Zentrale CCU2 sowie mehr als 80 Homematic-Geräten können sich alle austoben, die ihr Smart-Home gerne so programmieren, wie sie wollen. Nur für diejenigen, die es gerne einfach haben, ist das System weniger geeignet.
Die Produktlinie Homematic IP soll das ändern. Bislang fokussieren sich die Geräte auf die Heizungssteuerung, in Kürze will eQ-3 auf der Cebit allerdings auch Sicherheitskomponenten vorstellen.
Mit Homematic IP Heizkörper regeln
Vernetzte Welt hat die Produkte zur Heizungssteuerung ausprobiert. Dazu zählt eine recht kleine und günstige Zentrale für 50 Euro, die mit allen Produkte über ein eigenes Funkprotokoll kommuniziert. Geräte anderer Hersteller müssen deshalb draußen bleiben.
Das Heizkörperthermostat mit batteriebetriebenem Motor kann jeder selbst an seinen Radiatoren anbringen. Über die mitgelieferten Adapterringe sollte es sich ohne Probleme an den meisten Heizkörpern montieren lassen. Wer eine elektrische Heizung (z. B. Heizlüfter) in die Steuerung einbeziehen will, kann zur Schaltsteckdose greifen. Der Tür-Fenster-Kontakt arbeitet im Gegensatz zu vielen seiner Artgenossen nicht magnetisch sondern optisch und besteht nur aus einem Teil. Er wird einfach am Fensterrahmen angeklebt. Zum Testpaket gehört außerdem ein Wandthermostat, das die Temperatur im Raum ermittelt und die Heizkörperthermostate regelt.
Kaum Einstellungen nötig
Die Einrichtung des Systems über die App für Smartphones und Tablets (Android und Apple) sollte keine Probleme verursachen. Sie führt zunächst Schritt für Schritt durch die Installation der Zentrale. Im Anschluss lassen sich über einen Tipp auf den Menüpunkt „Gerät anlernen“ die einzelnen Komponenten mit der Zentrale koppeln und einem Raum zuordnen.
Regeln zur Heizungssteuerung muss man nicht erstellen. Sind beispielsweise ein Tür-Fenster-Kontakt, ein Heizkörperthermostat und ein Wandthermostat dem Wohnzimmer zugeordnet, geht das Heizungsthermostat automatisch in den Sparmodus, sobald sich das Fenster öffnet. Auch das Wandthermostat regelt ohne weitere Einstellungen das Heizkörperthermostat im selben Raum.
Nicht einmal Heizpläne muss man anlegen. Denn schon die Standardeinstellung dürfte in vielen Fällen passen. Sie wärmt unter der Woche nur morgens und abends die Wohnung sowie am Wochenende lediglich tagsüber. Individuelle Anpassungen sind leicht möglich.
Licht per Smartphone steuern
Wer will, kann die Schaltsteckdose auch dafür verwenden, angeschlossene Lampen per Smartphone ein- und auszuschalten. Schade ist nur, dass wenn man beim Anlernen angegeben hat, dass man die Schaltsteckdose für die Heizungssteuerung verwenden will, sich die Einstellung später nicht mehr ändern lässt. Genauso wenig ist vorgesehen, dass man die Raumzuteilung nachträglich ändert. In beiden Fällen hilft nur, das Gerät vom System zu trennen und neu anzulernen.
Man merkt der App an, dass eQ-3 sie möglichst schlank halten wollte, um nicht durch viele Einstellmöglichkeiten zu verwirren. Das ist dem Hersteller aus Ostfriesland voll und ganz geglückt. Per Fingertipp lässt sich die Temperatur schnell ändern oder die Heizung in den Eco-Modus versetzen. Das funktioniert sogar aus der Ferne.
Fazit
Wer sich möglichst individuelle Einstellmöglichkeiten für die Heizungssteuerung wünscht, der sollte weiterhin zur Homematic-Zentrale CCU2 greifen. Auch mit ihr lassen sich die schicken und hochwertig verarbeiten Komponenten von Homematic IP regeln. Wer hingegen eine einfach zu bedienende Heizungssteuerung sucht, der dürfte zu diesem Preis keine bessere Lösung finden.
Informationen: eQ-3, www.eq-3.de
Startbild: Shutterstock
Facebook
RSS