Zwei Giganten arbeiten künftig sehr eng zusammen. Ford und IBM, jeder für sich ist ein Riese, nun haben beide eine enge Zusammenarbeit besiegelt und wollen das vernetzte Auto auf eine neue Stufe stellen.
Mark Fields ist seit 2014 Chef von Ford und seit Januar diesen Jahres Mitglied des Verwaltungsrates von IBM. Diese Personalie kann man mit Sicherheit als Weckruf für die gesamte Autobranchen verstehen. Ein Automann mitten im Herz der IT-Branche, das schreit förmlich nach Spekulationen und reichlich Bewegung in der Gerüchteküche. Für IMB-Chef Ginni Remoetty ist diese Entscheidung eine Kampfansage: “Fields führt Ford in eine Zukunft, in der Autos nicht nur Fahrzeuge sind, sondern immer mehr zu mobilen Technologie-Plattformen werden.“
Bisher ist der US-Hersteller zwar auch beim Thema Automatisiertes Fahren aktiv, man arbeitet an einem Fahrzeug, das auch im Schnee ohne Fahrer unterwegs sein kann, ein neues Labor am Firmensitz in Dearborn soll die Integration von tragbaren Geräten in neue Ford-Modelle erforschen und entwicklen und auf dem Gebiet der Fahrassistenzsysteme ist Ford, wie seine Mitbewerber, seit Jahren aktiv. Allerdings sind die Entwicklungen von Ford nicht wirklich geeignet, den fünftgrößten Autohersteller der Welt an die Spitze der momentanen Bewegung um Automatisiertes und Vernetztes Fahren zu setzen. Vermutlich genau aus diesem Grund hat man sich mit IBM an einen Tisch gesetzt.
Ford und IBM können den Markt für Automatisiertes Fahren deutlich bewegen
IBM, der momentan drittgrößte Softwarehersteller weltweit, dürfte für Ford eine echte Bereicherung im Wettbewerb um die Entwicklung des Autos der Zukunft sein. Immerhin können die Software-Entwickler aus Armonk im Bundesstaat New York über reichlich Erfahrung im Bereich Vernetztes Fahren verfügen. IBM ist vor allem beim Thema Clouding und Datenverwaltung ein hoch interessanter Partner. Die US-Amerikaner haben in einer Kooperation mit Continental bereits gezeigt, dass sie zu den Big Playern in der Branche zählen. Im Oktober letzten Jahres wurde das Projekt „eHorizont“ vorgestellt, darin werden Cloud-basierte Daten von IBM für den Einsatz zur Strecken-Planung bei Navigationssystemen.
Genau solche Systeme könnten bei der Kooperation zwischen Ford und IBM eine wichtige Schlüsselrolle einnehmen. Auf der einen Seite steht mit Ford einer der Big-Player im Automobil-Sektor und auf der anderen Seite ein Software-Gigant. Beide Unternehmen verfügen über ausreichend finanzielle Mittel, sie forschen und entwicklen seit Jahren in gleichen Segment und sie können auf eine jeweils starke Marktposition zurückgreifen, die neue, gemeinsame Produkte erfolgreich vermarkten kann. Die Symbolkraft der Kooperation ist ebenfalls nicht zu unterschätzen. Gerüchte über Automobile von Apple, Microsoft oder Google haben die Autoindustrie weltweit in Bewegung versetzt. Nun könnte ein Ford-IBM-Fahrzeug genau diese Dynamik deutlich verstärken. Ob und wann es die ersten Projekte oder sogar Produkte aus der Zusammenarbeit geben wird, ist noch unklar. Aber man muß davon ausgehen, dass Ford und IBM nicht nur neue Navigationssysteme entwicklen werden.
Informationen: Ford,www.ford.com , IBM www.ibm.com
Fotos: Ford
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