Parkplätze sind, vor allem in Städten, ein begehrtes Gut. Wer einen findet, gibt ihn nur ungern wieder her. Viele Autofahrer fordern mehr Parkraum, für die Betreiber von Parkhäusern werden die steigenden Grundstückspreise in Metropolen zum Risiko. Die einfachste Lösung des Problems: Die Vernetzung von Parkräumen und Autofahrer. Genau das liefert der Zulieferer Bosch.
Gastautor: Ralf Bernert
Die Suche nach dem besten Parkplatz ist teuer. Sie kostet Zeit und Geld. Der deutsche Autofahrer wendet im Schnitt fast zehn Minuten für die Suche auf, dabei ist er rund 4,5 Kilometer unterwegs und der Aufwand dürfte in Zukunft eher noch ansteigen. Vor allem in Metropolen werden Parkplätze immer teurer. Die Menge der Autos in Ballungsräumen steigt stetig an und genau hier setzt einer der weltweit größten Dienstleister im Automotive-Sektor an. Die „Mobility Solutions“ vom deutschen Zulieferer Bosch hat sich mit der Problematik „Automatisiertes Parken“ und den dazu notwendigen Entwicklungen beschäftigt. Sie zeigt, wie in absehbarer Zeit die Suche nach geeignetem Parkraum deutlich einfacher und effizienter ablaufen kann.
Digitales Parken öffnet den Weg zum effizienten Parkaus
Im Prinzip ist die Lösung recht einfach. Man markiert jeden Parkplatz mit einem Sensor, der feststellt, ob der Platz belegt oder frei ist. Sobald ein Platz zur Verfügung steht, wird er in einem System erfasst und an die Autos gemeldet, die in einem Online-System nach einem freien Parkplatz suchen. Das klingt recht einfach und die erste Hürde auf dem Weg zur effizienten Parkplatzverwaltung ist genommen. Die Sensoren sind etwa so groß wie eine CD. Man kann sie im Boden versenken, sie sind etwa drei Zentimeter hoch und arbeiten mit Funk und Batteriestrom. Sie überstehen jedes Wetter, ein schwerer LKW kann ohne Schaden anzurichten über sie herfahren und sie arbeiten unabhängig von Telefonnetzen. Sobald der Sensor eine Veränderung auf dem Parkplatz feststellt, wird eine entsprechende Information an den zentralen Server gesendet. Der setzt dann eine Meldung an den Autofahrer ab. Im Grunde schickt das Parkhaus dem Autofahrer eine Mail und teilt ihm mit, dass im Parkhaus eine Stellfläche frei ist. Im besten Fall werden die Koordinaten des Parkraumes direkt an das Navigationssystem gesendet, das Auto findet dann den Parkplatz.
Digitales Parken ist ein weiterer Baustein zum vollautomatisierten Parken
Für Bosch ist das Projekt „Smarter Parken“ jedoch weit mehr als nur die direkte Kommunikation zwischen dem Autofahrer und dem Parkhaus. Für Dr. Ing. Dirk Hoheisel, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH liegt der Vorteil des vernetzten Parkraumes auch in der Verbesserung der Verwaltung von Parkräumen:
Vor allem die Auslastung von stark frequentierten Parkplätzen können wir weiter verbessern.
Per App können freie Parkplätze exakt identifiziert werden. Behindertenparkplätze ziegt das System gesondert an. Preise und maximale Durchfahrtshöhe werden gefiltert. Für Hoheisel ist der Einsatz von vernetzten Sensoren eine Vorstufe für vollautomatisiertes Parken. Sobald ein Parkplatz über eine App identifiziert ist, kann der Fahrer sein Auto vor dem Parkhaus oder Parkplatz verlassen, der Wagen findet über die Netztechnik den für ihn vorgesehenen Parkplatz. Umgekehrt geht es natürlich auch, der Wagen wird per App auf dem Smartphone gerufen und fährt eigenständig aus dem Parkhaus zum Fahrer. Das wäre dann nicht nur smart sondern auch sehr bequem.
Informationen: Bosch, www.bosch.com
Bilder: Bosch
Über den Autor:
Ralf Bernert ist Chefredakteur von „Exclusive-Life – das Online-Magazin für den besonderen Lifestyle„. Dort schreibt er über Erfahrungen rund um das Automobil, Reisen und Handwerkskunst
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