Auf der IAA in Frankfurt präsentierte einer der wichtigsten Technologie-Partner der Autoindustrie die Highlights zum automatisierten Fahren. Besonders wichtig sind dem Hightech-Konzern die Themen Vernetzung und Dialog zwischen Mensch und Maschine.
Gastautor: Ralf Bernert
Anlässlich der Internationalen Automobilausstellung IAA 2015 in Frankfurt erklärte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart
„Wir arbeiten an der Realisierung einer bezahlbaren Mobilität mit den drei Schwerpunkten: Null Unfälle im Straßenverkehr, saubere Luft und intelligentes Fahren mit zusätzlichem Komfort“
Beim Thema Unfallvermeidung spiele das Vertrauen vom Mensch in die moderne Technologie eine wichtige Rolle. Erst wenn der Mensch das Automatisierte Fahren vollkommen akzeptiert, werden die Unfallzahlen deutlich zurückgehen. Daran arbeitet man bei Continental seit Jahren, vor allem die Entwicklung immer ausgeklügelter Komponenten zur Vernetzung und zur Assistenz beim Fahren spielt dabei eine entscheidende Rolle.
KI – Der Schlüssel zum Auto der Zukunft und zum automatisierten Fahren
Die Abkürzung KI steht für Künstliche Intelligenz. Bei Continental forscht man seit Jahren am Einsatz von hochintelligenten Systemkomponenten, die das Auto in ein selbst lernendes und eigenständig handelndes Verkehrsmittel verwandeln. Das Auto als Partner im Straßenverkehr, dessen Sensorik und die damit verbundenen Apps sollen in Zukunft für mehr Sicherheit, höheren Komfort und deutlich weniger Umweltbelastung sorgen.
Die Reifen, eine wichtige Domäne von Continental, sollen in Zukunft mit Sensoren bestückt werden, die die Straße abtasten und jede Unebenheit dem Zentralrechner im Auto melden. Dadurch soll erstens die Sicherheit beim Fahren erhöht werden und zweitens jederzeit die optimale Fahrwerksabstimmung vorliegen.
Schwarm-Intelligenz – In Zukunft werden Autos miteinander reden
Car-to-Car-Kommunikation ist keine Zukunftsvision, bei Continental arbeitet man verstärkt an Systemen, die einer ganzen Gruppe von Fahrzeugen die Kommunikation untereinander ermöglicht. So können über das Internet Informationen über Verkehrs- und Wetterlage, Straßenzustand oder die optimale Route ausgetauscht werden. Die hierzu notwendige Datenverarbeitung stellt jedes Auto vor eine große Herausforderung, da die Menge der zu verarbeitenden Daten mit der Größe des Schwarms deutlich zunimmt.
Ein großer Vorteil des Datenaustausches ist die Nutzung der Daten für vorausschauendes Fahren, ein wichtiger Baustein beim Thema Künstliche Intelligenz im Auto. Für Continental Vorstandschef Degenhart ist genau diese Entwicklung extrem wichtig für die Verkehrsführung der Zukunft:
„Je mehr ein Fahrzeug über die vor ihm liegende Strecke weiß, desto besser kann es seine Funktionen darauf einstellen. Durch Vernetzung lernt es, vorausschauend zu agieren.“
Wenn diese komplexe Technologie in Serien-Fahrzeugen eingesetzt werden kann, hängt einerseits von den gesetzlichen Rahmenbedingungen ab, Fragen zur Haftung bei Unfällen müssen beantwortet werden. Außerdem muss im Serienfahrzeug die technische Voraussetzung für den enormen Datenverkehr geschaffen werden. Die komplette Vernetzung aller Sensoren in einem Fahrzeug plus die Gewährleistung, dass keine unerlaubten Eingriffe von außen möglich sind, setzt voraus, dass Autos der Zukunft über eine hochmoderne Systemarchitektur verfügen, die in der Lage riesige Datenmenge in Echtzeit zu verarbeiten. Diese Verarbeitung muss sicher und bezahlbar sein. Genau hier liegen die Herausforderungen der Zukunft.
Über den Autor:
Ralf Bernert ist Chefredakteur von „Exclusive-Life – das Online-Magazin für den besonderen Lifestyle„. Dort schreibt er über Erfahrungen rund um das Automobil, Reisen und Handwerkskunst.
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