BMW präsentiert in Las Vegas gleich vier spannende Projekte. Die Münchner hatten direkt neben der Haupthalle der CES einen eigenen Pavillon aufgebaut und darin stellen sie eine ganze Palette an Neuigkeiten vor. Neben dem Hybridsportler i8, der in zwei Varianten zu bewundern war, wurde für Motorradfahrer ein neues Info-System vorgestellt, gleichzeitig zeigten die Bayern, wie man sich in naher Zukunft die Kommunikation zwischen den eigenen vier Wänden und dem Elektrofahrzeug i3 vorstellen darf.
Gastautor: Ralf Bernert
Den ganz großen Auftritt legte der offene i8, in Las Vegas als „i Vision Future“ präsentiert, hin. Das Konzept, das schon dank seiner Karosserie ein Eyecatcher ist, verfügt über einen 21 Zoll breiten Monitor, der auf der Beifahrerseite montiert wurde. Das eindrucksvolle Display lässt tief in die Zukunft der Verbindung von Mensch und Maschine blicken. Mit dem „Air Touch“-Konzept zeigt BMW zum ersten Mal ein Display, das nicht nur zwei- sondern dreidimensional arbeitet. Die Steuerung aller Funktionen wird über Fingerbewegungen auch in der Tiefe, also in 3D, erkannt und umgesetzt. Man drückt im Grunde Knöpfe, ohne sie zu berühren.
Dass mit dieser Technik in Zukunft alle Knöpfe und Schalter und zusätzlich auch Fingerabdrücke auf den Displays der Vergangenheit angehören. Das mag für Anhänger der klassischen Bedientechnik befremdlich sein, für Designer und Raumgestalter der Autoindustrie öffnen sich dadurch ganz neue Türen. Laut BMW soll der „i Vision Future“ bald Wirklichkeit werden. Auf Basis des I8 wird bald ein Spider mit dem neuen Interface „Air Touch“ angeboten.
BMW-Displays im Helm
Ein paar Meter neben dem spektakulären, offenen i8 zeigen die Münchner worauf sich Motorradfahrer bald freuen dürfen. Das Thema HeadUp-Display für Motorräder ist bisher an den dafür notwendigen Displays gescheitert. Die an den Zweirädern montieren Scheiben sind schlicht zu klein und vor allem zu tief montiert. BMW hat nun eine Lösung gefunden.
Die Bayern stellen in Las Vegas das HeadUp für den Helm vor. Direkt vor dem rechten oder linken Auge des Fahrers wird eine kleine Scheibe am Helm montiert. Darauf werden allerlei Informationen, wie Navi-Karten oder Fahrzeug-Informationen projiziert. Das System kann in jedem Helm nachgerüstet werden und wird über eine Funkverbindung mit dem Smartphone mit Informationen gefüttert.
BMW ohne Außenspiegel
Vor dem BMW-Pavillon wartet eine ganze Flotte an Testfahrzeugen, darunter auch eine Weltpremiere. Der erste BMW ohne Außenspiegel. Der i8, diesmal als Coupé, sieht auf den ersten Blick wie ein normales Serienfahrzeug aus. Erst bei genauer Betrachtung fallen die beiden schlanken Kamera-Halterungen an denTüren auf. Im Innenraum wurde ein wuchtiger Spiegel montiert und dort werden die Bilder von insgesamt drei Kameras überragen.
Je eine für links und rechts und die dritte wird aktiv sobald der Rückwärtsgang eingelegt wird. Bei einer kurzen Testfahrt werden die Vorteile des Systems sichtbar. Während man sich im Straßenverkehr bewegt, verschaffen die b
eiden Außenkameras einen weit umfangreicheren Überblick, über alles was links und rechts des Fahrzeuges unterwegs ist. Wenn man sich einmal an die neue Situation gewöhnt hat, wird der Blick in die beiden Außenspiegel sehr schnell in Vergessenheit geraten, auch weil man über das zentrale Display in Höhe des Innenspiegels weit mehr Informationen erhält.
Auto und SmartHome verschmelzen
Haus und Auto als Kommunikationspartner, das ist mittlerweile keine Utopie mehr. Über Smartphone oder Smartwatch lassen sich unterwegs Informationen ins Smart-Home transportieren. BMW zeigt auf der CES in Las Vegas wie man sich die nahe Zukunft als Besitzer eines i3 vorstellen darf. Der Elektro-BMW wird unter dem Stichwort „Internet of Things“ auf dem Messgelände zum cleveren Mitbewohner. Er parkt eigenständig ein, er verbindet sich mit der Haustechnik und lädt je nach Bedarf über Solarpanel oder den Stromspeicher. Er meldet sich an und ab und am Morgen, wenn die Fahrt ins Büro ansteht, wartet er vollbeladen vor der Haustür. Als Interface dient ein schicker Spiegel, der ganz nebenher alle wichtigen Fahrzeugdaten offenbart.
Insgesamt haben die Münchner einen sehr überzeugenden Auftritt in Las Vegas hingelegt. In der Summe zeigt BMW seine ganze Bandbreite an neuen Kommunikations- und Steuerungstechniken, die allesamt in die richtige Richtung zeigen. Wir werden in einigen Monaten die ersten Serienfahrzeuge mit der neuen Technik erleben. Dabei kann man dem BMW-Motto „Freude am Fahren“ sicher immer noch folgen, erweitert wird das Motto um die Komponente „vernetzt“.
Informationen: BMW, www.bmw.de
Startbild: BMW
Über den Autor:
Ralf Bernert ist Chefredakteur von „Exclusive-Life – das Online-Magazin für den besonderen Lifestyle„. Dort schreibt er über Erfahrungen rund um das Automobil, Reisen und Handwerkskunst.
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