Auf dem Monitor erscheinen hübsche Symbole, per Sprache wird eine Funktion ausgewählt und das Auto wird zum Serviceanbieter mit zahlreichen Angeboten. Seit Apple CarPlay in immer mehr Fahrzeugen Einzug hält, wird deutlich wie hilfreich und sinnvoll diese Form der Kommunikation zwischen Auto und Mensch ist.
Gastautor: Ralf Bernert
Telefonieren per Freisprechanlage ist ein alter Hut: das Handy ruht in der Ablage, das kleine Mikro sitzt an der Sonnenblende, man kann die Hände am Steuer lassen und riskiert keine Strafe wegen Telefonierens am Steuer. Soweit die Vergangenheit. Die Zukunft sieht ein wenig anders, bequemer und komfortabler aus. Telefonieren per Sprachsteuerung ist mit modernen Systemen wie CarPlay von Apple die kleinste Übung.
Apple CarPlay in der Praxis
Das Handy wird per USB-Kabel mit dem Fahrzeug verbunden und die Reise geht los. Wenn der Hersteller CarPlay in seinem Modell installiert hat, erscheint auf dem Monitor des Wagens die Schaltfläche mit der Beschriftung „Apple CarPlay“, sobald dieser Button aktiviert wird, verändert sich das Bild des Screens und man erkennt sofort, dass nun Apple das Kommando übernommen hat. Die Symbole erscheinen im Apple-typischen Layout und man kann die Funktionen direkt ansteuern. Wichtig ist, dass man nun nicht mehr die Software des Autos nutzt, sondern alle Funktionen über das Smartphone ablaufen. Das hat den großen Vorteil, dass der Autohersteller keine neuen Funktionen im Fahrzeug installieren muss. Das Smartphone wird so zum Software-Lieferant des Fahrzeuges.
Welche Hersteller unterstützen Apple CarPlay
Wie und vor allem, in welchen Fahrzeugen kann man Apple CarPlay nutzen? Grundsätzlich muß der Hersteller dieses Feature in seinem Fahrzeug installieren, es gibt mittlerweile auch Radio-Hersteller, die Geräte mit CarPlay anbieten. Die Preise für entsprechende Geräte liegen bei 300 bis 700 Euro. Bei den Autoherstellern wächst die Zahl der CarPlay-Anbieter stetig. Mittlerweile sind Ferrari, Honda, Hyundai, Mercedes Benz, Audi, Volvo, Porsche, BMW, Ford, GM und Jaguar. Man kann davon ausgehen, dass in absehbarer Zeit alle Hersteller Apple CarPlay anbieten werden. Bisher ist Apple CarPlay nur per USB-Kabel nutzbar. Eine kabellose Nutzung ist in Planung.
Welche Vorteile bietet das System? Grundsätzlich geht es um die Bedienbarkeit und den Service. Letztlich überträgt CarPlay die wichtigsten Funktionen des Smartphones auf den Touchscreen des Autos, zudem können alle Funktionen über Apple´s SIRI gesteuert werden. Damit entfällt die lästige und nicht ungefährliche Bedienung des Smartphones per Hand. Egal ob Navigation, Mails oder Nachrichten versenden oder vorlesen lassen, alles wird per Sprach- oder Touchsteuerung geregelt. Wichtig, alle Services, die per Datenleitung laufen, also Mail, Message, Navi, benötigen eine aktive Datenleitung. Wer also in Regionen mit vielen Funklöchern unterwegs ist, wird mit CarPlay wenig anfangen können. Im Ausland muss man mit hohen Roaming-Kosten rechnen.
Wie schaut die Zukunft aus? Der große Mitbewerber von CarPlay, Android Auto, wird ebenfalls von vielen Herstellern unterstützt. Einige Hersteller bieten bereits beide Lösungen nebeneinander an. In den nächsten Jahren wird man CarPlay und auch Android Auto in allen Fahrzeugen vorfinden, zumindest in denen, die über einen entsprechend großen Monitor mit Touchfunktion verfügen.
Informationen: Apple, www.apple.de
Startbild: Mercedes Benz
Über den Autor:
Ralf Bernert ist Chefredakteur von „Exclusive-Life – das Online-Magazin für den besonderen Lifestyle„. Dort schreibt er über Erfahrungen rund um das Automobil, Reisen und Handwerkskunst.
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